Light Sheer - Diodenlaser

Leitfaden
 

Die Effizienz der Behandlung ist stark von der Haarfarbe abhängig.
Dunkle Haare (schwarz bis dunkelblond) reagieren sehr gut auf die Behandlung. Bei Haarfarben mit weniger Melaninanteil wie z.B. weißes oder stark hellblondes Haar erzielt der Laser eine wesentlich schlechtere Wirkung.

Der Idealpatient hat eine helle Haut und dunkle Haare.
Mit dem Light Sheer lassen sich allerdings auch mediterane und dunkle Typen sehr gut behandeln. Bei diesen dunkelhäutigen Patienten empfehlen wir allerdings eine Vorbehandlung mit Hydrochinon oder die Anwendung der 100 ms Pulsbreite.

Behandlungsfrequenz
Auf Grund der unterschiedlichen Wachstumsphasen der Haare, sind mehrere Behandlungen in unterschiedlichen Zeitabständen erforderlich. Wichtig ist der anagene Wachstumszyklus, nur in diesem Zyklus kann der Laser seinen größten Erfolg erzielen, wie aus der Tabelle ersichtlich wird. Ist der Haarwachstumszyklus in der anagenen Phase sehr kurz, wie z. B. bei Kopf und Barthaaren, haben Sie hervorragende Bedingungen innerhalb kürzester Zeit die Behandlung abzuschließen, da sie im Abstand von ca. 4 bis 6 Wochen behandeln können. Im Unter- und Oberschenkelbereich ist die Trefferquote wesentlich schlechter, der Haarwachstumszyklus ist hier besonders lang und Sie müssen von längeren Behandlungsintervallen, ca. 6 bis 10 Wochen, ausgehen. Jeder Patient ist anders und benötigt eine spezielle Behandlung, deshalb ist über die Häufigkeit der Behandlung nur schwer etwas zu sagen. Aufgrund von Erfahrungswerten können sie in der Regel die Behandlung nach 3 bis 5maliger Behandlung abschließen.

Haar-Wachstumstabelle (nach Richards-Mehag)

 Bereich  Telogen in %  Anagen in %  Zeit in Telogen  Zeit in Anagen
 Kopf  13  85   3-4 Monate  2-6 Jahre 
 Bart - Kinn  20  70  2,5 Monate  12 Monate
 Oberlippenbart  35  65  1,5 Monate  4 Monate
 Achseln  70  30  3 Monate  4 Monate
 Bikinibereich  70  30  3 Monate  4 Monate
 Arme  80  20  4 Monate  3 Monate
 Ober-/Unterschenkel  80  20  6 Monate  4 Monate
 Brust und Rücken  70  30  3 Monate  4 Monate

Körperregionen
Behandelbar sind alle kosmetisch störenden Areale wie z.B. unerwünschte Gesichtsbehaarung, Behaarungen in den Achselhöhlen, Bikinizone und Intimbereich oder an den Beinen, Behaarung auf Rücken, Brust und Nacken, aber auch Behandlung eingewachsener Haare zur Vermeidung, rezidivierend auftretender Entzündungen. Somit sind alle Körperregionen mit Ausnahme der Augenregionen behandelbar. Dieser hochenergetische Laser ist für hohe Eindringtiefen konzipiert worden. Es ist möglich verschiedene retinale Schäden zu verursachen, wenn im Augenbereich behandelt wird. Daher darf dieser Laser nicht im Augenbereich eingesetzt werden. Das Tragen von passenden Laserschutzbrillen ist für "Alle im Raum" vorgeschrieben.

Vorbereitung durch die Patienten
Mehrere Wochen vor der Behandlung sollten die Haare nicht mehr gezupft oder mit Wachs entfernt werden. Da hierdurch in der Regel eine starke Reizung der Haarbälge hervorgerufen wird. Zur Behandlung müssen die Haare nicht sichtbar sein, d.h. es kann bis zur Behandlung (2-3 Tage vorher) normal weiter rasiert werden. Zum anderen sollte vor der Behandlung mehrere Wochen auf Solariumbesuche und intensiver Sonnenbestrahlung verzichtet werden. Bei Nichtbeachtung besteht die Gefahr einer Über- oder Unterpigmentierung im Behandlungsareal. Pigmentstörungen kommen bei Beachtung oben angegebener Vorsichtsregeln praktisch nicht vor. Treten sie dennoch in Einzelfällen auf, klingen sie innerhalb eines Zeitraums von 1-5 Monaten wieder ab.

Behandlungstechnik
Die Behandlungsareale müssen vor der Behandlung gut gereinigt werden, sie werden dann kurz vor der Behandlung rasiert und bei größeren Flächen auch noch skizziert (z.B. Rückenbereich). Anschließend (wenn benötigt!) wird die EMLA Creme (ein Oberflächenanaefthetikum) aufgetragen. Die Einwirkzeit beträgt min. 1 Stunde. Eine örtliche Betäubung ist auf Grund der effizienten lokalen Kühlung nicht erforderlich. Die Behandlung ist nahezu schmerzfrei. Nun wird der Laser mit leichtem Druck auf der Haut geführt. Dieser leichte Andruck verringert den Abstand zum Haarfollikel und kühlt optimal die Hautoberfläche so das epidermale Veränderungen der Haut minimiert werden. Es werden 3 Probeschüsse mit unterschiedlichen Lasereinstellungen gewählt. Nach ca. 5-10 Minuten wird die Hautoberfläche beurteilt. Der ideale Endpunkt für die Laserhaarepilation ist die Vaporisation des Haarschaftes ohne weitere Hauteffekte. Nach ein paar Minuten treten ein leichtes Erythem und Ödem auf, die für ca. 3-24 Stunden persistieren.
Das zu behandelnde Areal wird dann mit den optimalen Parametern einmal pro Sitzung bestrahlt. Treten heftige Rötungen oder ein positiver Nicholski Effekt auf (epidermale seperation durch lateralen Druck auf die Haut), ist die Energiedichte wesentlich zu hoch gewählt.

Endpunkte der Behandlung
Nach der Behandlung werden die Areale mit Kühlpacks gekühlt. Nach der Behandlung sollten die Patienten mind. 6 Wochen eine intensive Sonnenbestrahlung vermeiden. Lässt es sich nicht vermeiden sollte sie eine Sonnenschutzcreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (mind. 25) benutzen. Die behandelten Haare lassen sich in den folgen Tagen leicht herausziehen bzw. fallen von selbst aus.